Geschichte des Lamas  
PeruDie Domestizierung des Lamas erfolgte wahrscheinlich bereits im dritten Jahrtausend vor Christus. Es wird allgemein angenommen, dass das Guanako der Vorfahr des Lamas ist. Allerdings gibt es auch Theorien, nach denen das Lama immer eine eigene Spezies war, die heute in freier Wildbahn ausgestorben sei. Die Ursprünge des Lamas lassen sich vielleicht nie nachvollziehen, da die heutigen Populationen fast alle mit Guanakos, Alpakas und Vikunjas vermischt sind, die alle untereinander fruchtbar sind.

Alle Zivilisationen des Andenraums nutzten das Lama. Es diente vor allem als Lasttier – auf dem amerikanischen Doppelkontinent wurde kein anderes Tier zu diesem Zweck domestiziert. Daneben ist auch die Wolle nutzbar, obwohl hier das Alpaka als wertvoller erachtet wurde. Die indianischen Völker der Anden aßen außerdem das Fleisch des Lamas, fertigten Leder aus seiner Haut, machten Kerzen aus seinem Fett und nutzten die Exkremente als Brennstoff. Für die Zivilisation der Inka war das Lama von überragender Bedeutung. Über zehn Millionen Lamas wurden zur Zeit der spanischen Eroberung Südamerikas von den Inka und ihren Vasallenvölkern gehalten, mit der spanischen Conquista verlor das Tier allmählich an Bedeutung zugunsten von Pferden.

Heutige Nutzung

Das Lama wird in unzugänglichen Regionen der Anden immer noch als Lasttier verwendet. Insgesamt werden in Südamerika heute etwa drei Millionen Lamas gehalten, vorwiegend wegen ihres Fleisches und ihrer Wolle. Doch auch außerhalb Südamerikas wird es inzwischen gezüchtet. Auch in Europa werden Lamas gezüchtet und die Wolle geschoren und verarbeitet.